18. March 2024

Kapitallebensversicherung

Die Kapitallebensversicherung ist die wohl meist gewählte Form der Lebensversicherung. Gewährt sie doch in der Regel eine Auszahlung im Todes- oder im Erlebensfall. Allerdings muss man festhalten, dass die Leistungen im Todesfall in der Regel niedriger sind, als bei einer reinen Risikolebensversicherung ohne Sparoption. Das liegt vor allem daran, dass eine Kapitallebensversicherung aus Sicht des Versicherers Gewinne abwerfen soll. Das bedeutet, dass die Versicherung erst einmal Gebühren und Verwaltungskosten aus den Beiträgen ausgleicht. Erst wenn diese wirklich ausgeglichen sind, kommt es zu einer Anlage der danach eingezahlten Beträge. Das führt dazu, dass wenn während der Laufzeit ein Todesfall eintritt, das Risiko des Versicherers ein erhebliches Minusgeschäft mit der Versicherung gemacht zu haben, relativ hoch ist. Deshalb sind die Todesfallleistungen hier eher vergleichsweise niedrig angesiedelt. Da der Todesfall aber ohnehin eher ein Nebenprodukt dieser Versicherung ist, ist das nicht unbedingt ein Kriterium für die Qualität dieser Versicherungsart an sich.

Die Kapitallebensversicherung in der Diskussion

Gerade in Zeiten der einbrechenden Kapitalmärkte, der sinkenden Zinsen und der zurückgehenden Gewinne aus Kapitalanlagen stellen sich immer mehr Anleger die Frage, ob eine kapitalbildende Lebensversicherung überhaupt Sinn macht. Oft hört man, dass diese Anlageart die sinnloseste überhaupt sei, da sie keine großen Gewinne abwirft, heute eher sogar noch zu einem Minusgeschäft wird, und somit das Geld besser anders angelegt werden könnte. Diese Diskussion ist allerdings etwas sehr kurz gegriffen. Die Kapitallebensversicherung passt sich logischerweise den Gegebenheiten des Marktes an. Damit sind die Zinsgewinne und die Überschussbeteiligungen, die aus einer Kapitallebensversicherung heute erzielt werden, natürlich geringer, als dies noch vor zehn oder fünfzehn Jahren der Fall war. Aber zum einen muss man festhalten, dass Verträge wie eine Kapitallebensversicherung über einen Zeitraum von 20, 25 oder mehr Jahren abgeschlossen werden. In diesem Zeitraum sind Schwankungen der Zinsen teilweise auch in erheblicher Höhe durchaus normal und haben wenig mit dem Konstrukt der Versicherung an sich zu tun. Und zum anderen sind grade in Zeiten niedriger Zinsen nahezu alle herkömmlichen Anlagearten schwach in den Renditen.

Die Kapitallebensversicherung – diese Vorteile bringt sie mit sich

Die Kapitallebensversicherung ist eine Personenversicherung, deren Hauptzweck in der Kapitalansparung liegt. Dieses Kapital soll dann zu einem vorher vertraglich vereinbarten Zeitpunkt an den Versicherungsnehmer ausgezahlt werden. In der Regel werden entsprechende Kapitallebensversicherungen abgeschlossen, um das eingesparte Geld mit Zinsen und Überschussanteilen beim Eintritt in das Rentenalter als zusätzliches Polster für die Altersvorsorge zur Verfügung zu haben. Bereits bei Vertragsabschluss werden Garantiesummen vereinbart, die auf jeden Fall zur Auszahlung kommen sollen. Darüber hinaus können weitere Summen im Rahmen von Überschussbeteiligungen ausgezahlt werden. Letztlich ist der Hauptvorteil dieser Versicherung, dass man die Kapitallebensversicherung wie eine große Spardose betrachten kann, in die man über Jahre hinweg Geld legt, um es im Rentenalter zur Verfügung zu haben.

Die Kapitallebensversicherung – diese Nachteile bringt sie mit sich

Bleiben wir bei dem Beispiel der Spardose. Denn bei der Kapitallebensversicherung hat diese Spardose in den ersten Jahren ein großes Loch. Grade in den ersten Jahren der Ansparphase der Versicherung gehen kaum Gelder wirklich auf das Lebensversicherungskonto. Zuerst einmal werden die Abschlussgebühren, die Verwaltungsgebühren, Prämien für Mitarbeiter und weitere Posten, die von den Versicherern als Kosten aufgeführt werden, bedient. Erst wenn diese komplett abgedeckt sind, wird das Geld das eingeht wirklich für die Altersvorsorge angelegt. Das hat auch zur Folge, dass eine Kapitallebensversicherung in den ersten gut zehn Jahren kaum einen nennenswerten Rückkaufswert hat. Dieser steigt erst nach gut zehn Jahren langsam an. Grundsätzlich gilt bei Kapitallebensversicherungen die Faustregel, dass diese Versicherungen erst im letzten Fünftel ihrer Laufzeit profitabel abgestoßen werden können. Sollte man die Versicherung vorher kündigen und sich den Rückkaufswert auszahlen lassen, wird man in der Regel weniger ausgezahlt bekommen, als man über die Jahre gerechnet eingezahlt hat.

Die Kapitallebensversicherung – Abwandlungen und Kombinationen

Die Kapitallebensversicherung ist eine Versicherung, die so wandelbar ist, wie kaum eine andere. Manche Anbieter verbinden mit einer Kapitallebensversicherung direkt eine Berufsunfähigkeitsversicherung, einen eingebauten Schutz bei Arbeitslosigkeit, quasi eine Versicherung, die im Falle der Arbeitslosigkeit die Versicherungsraten weiterhin übernimmt, und eine Versicherung, die im Todesfall greift. Diese ist in der Regel standardmäßig in der Kapitallebensversicherung enthalten. Die meisten Kapitallebensversicherungen kann man sich zum Zeitpunkt der Auszahlung als Einmalzahlung oder als Rente bis ans Lebensende auszahlen lassen. Hier gilt es zu rechnen, welche Variante rentabler sein könnte und vor allem, mit welchem Modell man besser klarkommt. Da man das erst zum Zeitpunkt der Auszahlung entscheiden muss, hat man hier die Möglichkeit auf alle dann vorhandenen Eventualitäten zu reagieren. Braucht man das Geld in dem Augenblick, um zum Beispiel den letzten Kreditbetrag, der als Last auf einem Eigenheim liegt zu bedienen, macht es natürlich Sinn, sich die Summe auf einmal auszahlen zu lassen. Hat man an und für sich ein gutes Einkommen aus der Rente und möchte dieses nur etwas aufstocken, und ist noch soweit gesund und rüstig das noch einige Jahre bis Jahrzehnte an Lebenserwartung vor einem liegen, kann die Rente eine bessere Alternative sein.

Letztlich muss man klar sagen, dass die Kapitallebensversicherung in den letzten Jahren bei den Kritikern nicht besonders gut weggekommen ist. Klar ist aber, dass sie nach wie vor ihre Berechtigung auf dem Versicherungsmarkt hat. Nur sollte man heute noch mehr vergleichen, als vielleicht vor zehn Jahren noch. Denn gute Anbieter halten die Verwaltungskosten und die Gebühren für die Versicherung gering und sichern somit einen höheren Auszahlungsbetrag am Ende der Versicherungslaufzeit.