20. April 2024

Ausbildungsversicherung

Mit der Zeit werden die Kinder größer und älter, man fragt sich, was aus den Kindern mal werden soll. Hat man als kleines Kind noch die Träume von Prinzessin und Cowboy, wird man mit dem Erreichen des 14 – 16 Lebensjahres mit dem realen Berufsleben konfrontiert. Erste Entscheidungshilfen sollen dann das Berufspraktikum bringen. Während sich die Mädchen schon früh eifrig Gedanken über ihre berufliche Laufbahn machen, haben die Jungs in dem Alter zwischen 14 und 18 Jahre meist ganz andere Dinge im Kopf. Die Berufswelt verlangt nach gut qualifizierten Berufsanfängern, die auch gewillt sind, sich weiterzubilden und ein Studium nicht scheuen.

Wie soll man sich also darauf vorbereiten? Viele Experten raten dazu, schon mit der Einschulung eine Ausbildungsversicherung abzuschließen. Der nachhaltige Gedanke ist, dem Kind eine finanzielle Unterstützung zu bieten, damit während der Ausbildung nicht dazu verdient werden muss und sich das Kind dann voll auf die Ausbildung konzentrieren kann. Umsorgende Eltern schließen daher schon bei der Geburt des Kindes eine Ausbildungsversicherung ab. Doch macht das überhaupt einen Sinn, schon bei der Geburt über die Zeit der Ausbildung zu philosophieren? Was ist überhaupt eine Ausbildungsversicherung, was macht sie?

Der Verband der Versicherungswirtschaft hat auf seiner Homepage erläutert, wie wichtig eine Ausbildungsversicherung ist. Dabei deutet man auf die Wichtigkeit eines richtigen Starts als eine Lösung für die Kinder. Eltern und Großeltern wären dann doch die richtigen, diese Aufgabe zu meistern und zudem mit einer Lebensversicherung eine vernünftige Absicherung treffen.

Grob gesehen ist eine Ausbildungsversicherung eine Kapitallebensversicherung mit einer Laufzeit über 10 – 20 Jahre, bei der ein monatlicher Betrag gezahlt und angelegt wird. Nach Ablauf der Ausbildungsversicherung bekommt der Begünstigte einen Betrag zwischen 10.000 Euro und 13.000 Euro ausgezahlt. Ein Problem hat diese Ausbildungsversicherung dann aber doch. Die zu zahlenden Prämien richten sich nach dem Eintrittsalter der Person, die die Ausbildungsversicherung abschließt. Gesundheitliche Risiken bei Rauchern oder älteren Menschen wirken sich zusätzlich auf die monatlichen Prämien aus. Zinsen liegen im Bereich von 1.2% bis 1,75%, Zinsüberschussanteile werden zwar aufgeführt, können aber nicht garantiert werden.

Das bedeutet schon zuerst einmal, man schließt eine Lebensversicherung ab, die mit zunehmendem Alter immer teurer wird, da das Risiko steigt. Es wird dann mehr für die Risikoabdeckung erhoben oder die Versicherungssumme im Todesfall gesenkt.

Die DEVK sagt dazu, man solle dann einfach die Eltern versichern, die Großeltern sind dann nur Beitragszahler. Aber damit wird ein anderes Problem erschaffen. Sterben die Großeltern, müssen dann die Eltern weiterzahlen.

Für das Studium schon eine ordentliche Grundlage ansparen, würde man denken. Legt man das Geld so an, das eine Auszahlung mit dem Erreichen des 18. Geburtstags ausfällt, kann sich das Kind auch mit dem Geld seinen Führerschein finanzieren.

Bei den Versicherungsgesellschaften wird immer das Argument angeführt, über die Jahre würde alles teurer werden, in 10 Jahren ist das Leben schon doppelt so teuer als jetzt. Das kann man aber so nicht stehen lassen. Seit der Einführung des Euro als Zahlungsmittel in Europa im Jahr 2002 hat es in Deutschland eine durchschnittliche Teuerungsrate von 1,6 % gegeben. Ver der Einführung gab es zwischen 1992 bis 2001 mit der stabilen D-Mark eine Teuerungsrate von durchschnittlich 2,2 %. Nimmt man die Teuerungsrate zwischen 2009 und 2014 kommt man auf einen Wert von 1,3 %.

Aber zuerst noch einmal zurück auf Anfang. Bei der Auswahl für eine Ausbildungsversicherung muss man zuerst einmal wissen, was und wozu benötigt, wird. Will man seinem Kind etwas Gutes tun, damit es einen besseren Start ins Berufsleben findet, sollte man seine eigenen Prioritäten kennen. Mit einer Ausbildungsversicherung wird nichts versichert. Es sei denn, eine Risikolebensversicherung ist in der Ausbildungsversicherung mit integriert. Sollte dem Versicherungsnehmer während der Laufzeit etwas zustoßen, kommt die Zahlung am Ende doch noch zu Stande. Das ist soweit ganz gut. Würde man also eine Ausbildungsversicherung abschließen und jeden Monat einen Betrag von 50 Euro anlegen, würden bei einer kapitalbildenden Versicherung etwa 16.000 Euro ausgezahlt, wenn der Sprössling seinen 18. Geburtstag feiert. Doch die Freude währt nicht lange, denn um die 5.300 Euro möchte das Finanzamt haben. Bleiben somit noch etwas über 10.000 Euro übrig. Alles in Allem hat man dann 9.000 Euro angespart und 1.700 Euro Zinsen erwirtschaftet. Gut, da bleibt ja auch noch die Absicherung durch die Risikolebensversicherung, die mit eingebaut war. Bei einer Versicherungssumme von 100.000 Euro kostet die etwa 15 Euro im Monat oder weniger. Auch kommt immer wieder die Frage auf, was ist, wenn die Ausbildungsversicherung gekündigt werden soll? Dazu gibt es eine sogenannte Rückkauftabelle. Dort werden Rückkaufwerte angegeben, man sollte darauf achten, dass die Summen auf das Ende eines Versicherungsjahres berechnet sind. Hat man 6 Versicherungsjahre noch nicht voll, zählen die Werte des Vorjahres.

Mit einer Ausbildungsversicherung will man doch in erster Linie eine lohnende und kapitalbildende Sparanlage wählen, die dem Kind, wenn es soweit ist, wirklich etwas für den Start ins Berufsleben bringt. Man kennt ja den Ausdruck, zu wenig zum Leben, zu viel zum Sterben. So ähnlich könnte man die Konsequenz ziehen, denn wenn man mal richtig darüber nachdenkt, muss man sich fragen, wozu dieser Aufwand? Macht das Kind eine handwerkliche Ausbildung, kommt es noch mit der Finanzspritze aus. Beginnt das Kind später mit dem Studium, kostet es nicht unter 20.000 Euro pro Jahr, wobei man hier noch von einer sehr niedrigen Untergrenze spricht. Bei einem Informatikstudium muss man mit 25.000 Euro im Jahr rechnen, in der Medizin sind schon 50.000 Euro pro Jahr notwendig. Geht man dann davon aus, dass ein Studium in einem Rutsch absolviert werden kann, spricht man von 3 – 7 Jahre, je nachdem, in welchem Fach studiert wird.

Günstigstenfalls kommt das Kind also mit 60.000 Euro aus, aber wie die Vertreter der Versicherungsgesellschaften behaupten, in 10 Jahren wäre das dann schon ein Betrag von 120.000 Euro.

Möchte man also etwas sparen und dabei abgesichert sein, um so sein Kind versorgt zu wissen, gibt es sicherlich alternative Produkte mit deutlich flexibleren Konditionen. Ein Sparplan mit Aktienfonds verspricht da schon eine deutlich bessere Verzinsung, Eine Absicherung findet sich dann auch schnell mit deutlich günstigerem Beitrag. Bei einem Fondssparplan kann man sich mit 100.000 Euro absichern und schon mit einem monatlichen Betrag von 50 Euro satte 3 % erwirtschaften. Das ergibt am Ende einen Endbetrag von fast 14.000 Euro.