26. April 2024

Fahrradversicherung

Die Zeiten, als man das Fahrrad noch als Drahtesel bezeichnet hat, sind lange vorbei. Ein Fahrrad ist heutzutage nicht nur Fortbewegungsmittel, sondern auch ein Sportgerät. Ein Fahrrad ist auch nicht mehr nur ein Fahrrad, sondern ein City oder Hollandrad, ein Trekkingrad, Mountainbike, Rennrad oder E-Bike. Bei einem KFZ oder Motorrad ja, aber bei einem Fahrrad denkt man sicher nicht daran, wie viel Geld da vor einem Supermarkt oder an einem Bahnhof herum steht, es sind ja schließlich nur Fahrräder.

Bekommt man ein günstiges Fahrrad noch für knapp 300 Euro, liegen die Preise für ein City-bike schon bei 1.000 Euro und mehr. Bei einem Fahrrad mit unterstützender Kraft aus einem Elektromotor beginnen die Preise sogar bei 2.000 Euro. Selbst Kinderfahrräder kosten weit über 200 Euro.

Mountainbikes oder Rennräder, die bei Jugendlichen und Sportlern beliebt sind, kosten bis zu schwindelerregende 5.000 Euro und mehr. Besonders und gerade weil das Fahrrad einen hohen Stellenwert bei uns bekommen hat, ob man es nur als Fortbewegungsmittel benutzt oder als ein Sportgerät verwendet, die Qualität und die verwendeten Materialien haben sich enorm verbessert und weiterentwickelt. Diese Entwicklung macht sich aber entsprechend nicht nur bei der Sachwerten für ein Fahrrad bemerkbar, sondern auch bei den Fahrraddiebstählen. Es ist somit auch kein Wunder, wenn bei 360.000 Fahrraddiebstählen eine Schadenssumme von mehr als 120 Millionen Euro registriert wird. Eine Fahrradversicherung sollte man bereits kurz nach dem Kauf abschließen und neben der Fahrradcodierung, auch eine Registrierung bei der Polizei machen lassen.

Vorbereitung erhöht den Schutz

Die Fahrradversicherung schützt vor der hohen finanziellen Belastung durch einen Diebstahl, denn ist das Fahrrad gestohlen, ist ein Schaden in der Höhe eines Monatsgehalts oder mehr entstanden. Die Fahrradcodierung sollte zu den Unterlagen der Fahrradversicherung und zusammen, ähnlich wie ein Fahrzeugbrief, aufbewahrt werden. Wer eine Fahrradversicherung benötigt, sollte sich nicht auf das erste Angebot festlegen. Neben den unterschiedlichen Tarifen gibt es auch große Unterschiede in der Serviceleistung einzelner Anbieter von Fahrradversicherungen. Ganz wichtig ist der Wert des Fahrrads, welches versichert werden soll. Wohnt man etwa in einem Mehrfamilienhaus ist oft auch die Frage nach dem Abstellort ein wichtiger Punkt für den richtigen Tarif. Da es in den meisten Mehrfamilienhäusern separate Abstellräume für Fahrräder gibt, sind diese aber in der Regel frei zugänglich für alle Bewohner und Besucher. Zu den vorbeugenden Maßnahmen gehört für viele Anbieter einer Fahrradversicherung auch das richtige Fahrradschoß. Ist für die einen Anbieter nur der Wert eines Fahrradschlosses wichtig, bestehen andere auf Fahrradschlösser mit VdS Klassifizierung A+ oder B+ oder schreiben bestimmte Herstellerfabrikate vor.

Die Fahrradversicherung gibt es mit verschiedenen Versicherungsdeckungssummen, die eine maximale Haftungsgrenze beziffern. Selten findet man eine Fahrradversicherung ohne Haftungsobergrenze. Bei den meisten liegt diese aber zwischen 4.000 und 5.000 Euro Entschädigungsleistung pro Leistungsfall.

Angekettet und gesichert

Ist ein Fahrrad gut gesichert, kommt es trotzdem zu Beschädigungen durch Vandalismus oder Teildiebstahl. In solchen Fällen ist eine Reparatur notwendig, bei denen viele Anbieter einer Fahrradversicherung auf eine Selbstbeteiligung verzichten, wenige verlangen eine Selbstbeteiligung von 25 – 50 Euro pro Leistungsfall. Die Qualität einer Fahrradversicherung misst sich auch an den Jahresprämien. Für ein Vollkasko Versicherungspaket mit allen abgedeckten Risiken, ohne Höchstdeckungssumme und ohne Selbstbeteiligung beträgt die Jahresprämie 100 – 150 Euro. Eine Fahrradversicherung mit Wertgarantie sogar 200 Euro. Bei den Elektrofahrrädern und einer maximalen Deckungssumme von 4.000 Euro pro Leistungsfall liegen die Jahresprämien zwischen 140 Euro bis zu 200 Euro. Gerade bei den versicherten Risiken gehen die Anbieter eigene Wege, ein Vergleich verschiedener Anbieter ist empfehlenswert. Sind alle erdenklichen Risiken abgedeckt oder sind die Risiken einzeln aufgeführt. Diebstahl, Teilediebstahl, Vandalismus, Raub, Unfall und Einbruchdiebstahl sind nur einige Risiken, die versichert sein sollten. In der Statistik sind das die meisten Schadensfälle.

Zeitwert vom Fahrrad beachten

Für die Versicherten ist auch wichtig, wie die Versicherungsgesellschaft das versicherte Fahrrad bewertet, auch wenn es schon ein paar Jahre alt ist. So ist ein Wertverlust durch Nutzung und pro Jahr einzukalkulieren, der bei der Fahrradversicherung entweder kontinuierlich jedes Jahr um 5 % fällt, oder in anderen Tarifen auch mit 10 %

angegeben wird. Der Diebstahlschutz steht an erster Stelle bei jeder Variante der Fahrradversicherung. Ob man nun eine separate Fahrradversicherung abschließt oder ob die bereits vorhandene Hausratversicherung ausreicht, sollte man auf jeden Fall überprüfen lassen. Entscheidend hierfür dürfte der Wert des Fahrrades sein. Bei den älteren und billigpreisigen Fahrrädern reicht eine Fahrradversicherung innerhalb der Hausratversicherung noch aus. Hat man sich ein Fahrrad zugelegt, welches im mittleren oder hochwertigen Bereich liegt, reicht das nicht mehr aus. In den Vertragsbedingungen der Hausratversicherungen ist oft der sichere, abgeschlossene Kellerraum, Bedingung für eine Haftung. Ein Fahrradabstellraum, in dem das Fahrrad nachts abgeschlossen im Haus abgestellt wird, genügt dann nicht für eine Sorgfaltspflicht und somit für eine Haftung.

Fahrradversicherung – was ist Ihnen das Rad wert?

Hat man sich ein Fahrrad gekauft, ist es daher oftmals sinnvoller die Fahrradversicherung aus der Hausratsversicherung heraus zunehmen und eine separate, eigene Fahrradversicherung auszuwählen. Die Codierung des Rahmens sollte man in allen Fällen, ob es sich um ein älteres und billiges Fahrrad handelt, oder ob man ein neues mittelpreisiges, teureres Fahrrad gekauft hat. Ein hochwertiges Schloss mit VdS Klassifizierung kann von Vorteil sein, da es von den Versicherern honoriert wird. Aber auch von den Versicherern angeratene Herstellerfabrikate sind nicht übermäßig teuer und verhindern unnötige Diskussionen über die vorausgesetzte Sorgfaltspflicht des Versicherten. Unterlagen über den Kauf, Garantiekarten und Codierungsausweis

sollte man auch noch nach der abgelaufenen Garantiezeit sicher aufbewahren. In einem Leistungsfall werden diese Unterlagen immer benötigt. In den meisten Tarifen der Fahrradversicherung werden zu diesen Unterlagen auch eine Abschrift oder Kopie der Diebstahlanzeige bei der Polizei und die Schlüssel vom Fahrradschloss verlangt, zumindest muss man diese vorlegen können.

Die Fahrradversicherung nach den eigenen Bedürfnissen auswählen. Will man eine Vollkasko Absicherung oder einen Komplettschutz. Neben den Leistungen bei Diebstahl oder Beschädigung haben viele Tarife in der Fahrradversicherung zusätzliche Serviceleistungen. So bieten viele Versicherer Rabatte in unterschiedlicher Form an, die helfen, Geld zu sparen. Andere Tarife bieten sogar einen Pick-up Service an, der einem bei einer Panne oder Unfall rund um die Uhr und deutschlandweit abholt. Auch einen Zuschuss zu einem neuen Rad, sollte eine Reparatur nicht mehr wirtschaftlich sein, gibt es bei manchen Tarifen. Es lohnt sich eine Fahrradversicherung so auszuwählen, dass man alle Punkte in einem Gesamtpaket für seine Bedürfnisse vorgibt, um den richtigen Tarif zu finden.