30. April 2024

Vorsorgetrends: Immer mehr wollen sich selbst absichern

Eine zusätzliche Absicherung und Vorsorge wird für viele Bürger in Deutschland zunehmend wichtiger. Das wird nicht nur durch die Anreize der Bundesregierung zur eigenen Rentenversicherung gefördert. Auch die ergänzende Absicherung des eigenen Wohlergehens spielt eine immer größere Rolle. Dabei rückt nicht nur die erweiterte Krankenversicherung in den Fokus, sondern auch der Wohlstandserhalt im Alter. Diesbezüglich sind vor allem fondsgebundene Rentenversicherungen besonders beliebt.

Mehr Leistung im Krankheitsfall

Theoretisch können Versicherte ihre gesetzliche Krankenkasse alle zwölf Monate wechseln. Vor 2021 war der Wechsel alle 18 Monate möglich. Erhebungen zeigen, dass vor allem Menschen zwischen 18 und 29 Jahren deutlich wechselbereiter sind als jene über 60 Jahren.

Häufige Ursache des Wechsels ist der Leistungskatalog. Viele gesetzliche Versicherungen bieten beispielsweise keine Übernahme alternativer Heilmethoden oder zeigen sich bei Bonusleistungen besonders kleinlich. Immer mehr Versicherte setzen deshalb auf eine Krankenzusatzversicherung. Die Auswahl ist riesig und wird laut Versicherungstrends zusehends üppiger. Neben der ambulanten Krankenzusatzversicherung gibt es auch die Versicherung für Heilpraktikerbehandlungen, Krankenhaustagegeldversicherungen, Krankentagegeldversicherungen, die private Pflegezusatzversicherung und einige mehr. Die eigene Gesundheit wird ein immer höheres Gut, das viele Versicherte bestmöglich umsorgt wollen wissen.

Viele Bürger in Deutschland setzen vor allem auf zusätzliche Krankenversicherungen, unter anderem für Zahnbehandlungen.

Tipp: Arztkostenrückerstattung sichern und in eigenen Wohlstand investieren

Trotz sorgfältig gewählter Zusatzversicherungen werden nicht alle Kostenaufwendungen für Zahnersatz und Co. übernommen? Die Abgabe der Steuererklärung und das Sammeln von Belegen können hier helfen. So lässt sich die Steuerlast reduzieren und es gibt eine Nachzahlung, die 1.000 Euro und mehr betragen kann. Diese Rückzahlung wiederum setzen clevere Bürger für ihre Wohlstandsabsicherung ein. Fonds, Sparverträge und Co. boomen vor allem in Zeiten der Nullzinsen bei Tages- und Festgeld.

Die zumutbare Belastung würde beispielsweise bei einer unverheirateten Person und Gesamteinkünften von 15.340 Euro jährlich 5 Prozent betragen. Eine verheiratete Person hätte eine zumutbare Belastungsgrenze von 4 Prozent. Alle Ausgaben darüber hinaus für Medikamente, Fahrtkosten, Krankenhauskosten und Co. können in der Steuererklärung geltend gemacht werden.

Die maximale Belastungsgrenze bei jährlichen Einkünften von 15.340 Euro wären in diesem Fall 767 Euro. Bei einer jährlichen Ausgabe für Medikamente oder Krankenhaus, die nicht von der Kasse übernommen werden, in Höhe von 1.500 Euro würden 733 Euro Rückerstattung durch die Steuererklärung erfolgen.

Lebensversicherungen wandeln sich

Auch die Lebensversicherung hat an neuem Reiz gewonnen, wenngleich vor allem die älteren Verträge wenig rentabel waren. Ursächlich dafür waren vor allem die Vertragswerke, welche sich bei der Rentabilitätskalkulation auf die Zinsentwicklungen am Markt verlassen.

Doch es geht auch anders, wie beispielsweise neue Lebensversicherungskonzepte zeigen. So bringen zahlreiche Anbieter fondsgebundene Tarife mit bzw. ohne Garantien auf den Markt. Auch indexgebundene Tarife werden zunehmend beliebter. Die Versicherungen haben immer häufiger den Charakter kapitalmarktorientierter Produkte. Für Versicherungsnehmer bietet dies eine gute Möglichkeit, um deutlich höhere Renditen zu erzielen. Die Kehrseite der Medaille ist das Risiko, denn durch die spekulativen Geschäfte können auch deutlich geringere Erträge anfallen.

Absicherung immer häufiger in jungen Jahren ein Thema

Die Angst vor Altersarmut ist in Deutschland ein mittlerweile weitverbreitetes Schreckensgespenst, das jedoch zunehmend an Realität gewinnt. Auch die jungen Bürger des Landes am Beginn ihrer Berufsausbildung oder des Studiums bleiben davon nicht unberührt. Im Gegensatz zu ihren Eltern und Großeltern machen sie sich deutlich öfter Gedanken um ihre Absicherung und Vorsorge.

Die konventionellen Versicherungen wie Haftpflicht oder Hausrat werden deshalb immer beliebter. Um im Schadenfall bestmöglich vor Liquiditätsansprüchen anderer abgesichert zu sein und sich nicht das gesamte Leben durch hohe Zahlungen belastet zu werden.

Gleichsam setzen junge Menschen auf frühzeitige Altersvorsorge. Sie schließen Rentenversicherungsverträge ab, um im Verlauf der Jahre vom Zinseszinseffekt zu profitieren. Besonders beliebt sind Fondsspar-Modelle oder klassische Sparplanoptionen.

Tipp: In Deutschland gibt es jeden Monat maximal 40 Euro vermögenswirksame Leistungen. Viele Unternehmen zahlen den Betrag als Gehaltszuschuss. Zunächst mag die Summe unspektakulär wirken, doch das gezielte Sparen der 40 Euro kann zum Wohlstandsaufbau vor allem für das Alter beitragen. Wer sich die vermögenswirksamen Leistungen beispielsweise schon im Alter von 22 Jahren sichert, kann damit jährlich 480 Euro zusätzlich erhalten. Gespart auf zehn Jahre ergibt das ohne Nutzung anderer Finanzprodukte 4.800 Euro.

Die Lieben entlasten: Vorsorge nach dem Ableben

Deutschland sorgt sich, vor allem um seine geliebten Hinterbliebenen. Das Thema „Tod“ wird in der Bundesrepublik noch immer zurückhaltend betrachtet, doch vor allem viele junge Menschen befassen sich gezielt damit und wollen für eine bestmögliche Absicherung der Zurückgelassenen sorgen.

Das ist ein Grund, warum beispielsweise die Sterbegeldversicherung immer beliebter wird. Wer regelmäßig monatlich ca. 25 oder 30 Jahre einzahlt und maximal 85 Jahre alt beim Ableben ist, kann eine vorher festgelegte Versicherungssumme zur Vorauszahlung bringen. Viele Verträge haben 8.000 Euro als angestrebtes Ziel.

Durch die Auszahlung der Sterbegeldversicherung sollen Angehörige bei den Kosten für die Beerdigung entlastet werden. Wie der Branchenüberblick der Bestatter zeigt, sind die Aufwendungen für eine würdevolle Beisetzung in den letzten Jahren deutlich gestiegen. Durchschnittlich kosten Bestattungen zwischen 5.000 und 6.000 Euro. Wer Sonderwünsche hegt, muss mit Kosten in Höhe von 10.000 Euro oder mehr rechnen. Für Hinterbliebene bedeutet das nicht nur eine emotionale, häufig auch eine monetäre Ausnahmesituation. Die Auszahlung der Sterbegeldversicherung ist dann äußerst wohltuend und lindert zumindest das monetäre Leid etwas.

Zur Wohlstandssicherung im Alter schließen immer mehr jüngere Bürger eine zusätzliche Rentenversicherung ab.

Versicherungen für das Ausland immer beliebter

Vor allem junge Menschen setzen auf eine verbesserte Work-Life-Balance und erkundigen die Welt nach dem Schulabschluss zunächst für ein Jahr. Doch auch das sogenannte „Sabbatical“ – die temporäre Auszeit vom Berufsleben – wird bei deutschen Bürgern immer beliebter.

Ziel ist es, über den Tellerrand der deutschen Kultur zu schauen und sich auf Reisen inspirieren zu lassen. Um an den fernen Orten optimal abgesichert zu sein, sind Auslandskrankenversicherungen empfehlenswert. Sie übernehmen die Kosten (vor Ort) und sorgen im Notfall für einen reibungslosen Rücktransport in die Bundesrepublik ohne eigenen Kostenaufwand.

Tipp: In den meisten Fällen müssen Kosten für den Arztbesuch vor Ort bezahlt werden. Viele Bürger sind bestens auf diese Situation vorbereitet, denn sie nehmen den konsequenten monatlichen Vermögensaufbau durch (kleine) Sparbeträge äußerst ernst.

Bilder

Abbildung 1: pixabay.com @ fernandozhiminaicela (CC0 Creative Commons)

Abbildung 2: pixabay.com @ Alexas_Fotos (CC0 Creative Commons)

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